Themenfragen zu Matthäus/Johannes
Johanneum Klausurfragen Matthäus/Johannes
54 verses
ri_wi
March 25, 2025
Deutsch
14
-
Aufbau des Matthäusevangeliums
5-7 Bergpredigt
10 Jüngerrede
13 Gleichnisrede
18 Gemeinderede
24-25 Endzeitrede
- Komposition durch Reden
- Inklusionen – auffällige Doppelung eines Verses oder eines Themas, durch die ein größerer Textzusammenhang eingeklammert wird
- „Siehe eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden
ihm den Namen Immanuel geben“ Mt 1,23 – das heißt übersetzt: Gott mit uns -
„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ Mt 28,20
- Mt 4,23 und Mt 9,35 – dazwischen lehrt und predigt Jesus und tut Wunder und heilt
- Refelxionszitate sind für Matthäus typisch – Jesus ist der Messias des Alten Testaments!
- „Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den
Propheten gesagt hat, der da spricht: […]“ Mt 1,22
- besonders häufig in den ersten Kapiteln des Evangeliums -
Begriffserklärung: Allegorie/Allegorese/Allegorisierung
- Allegorie entsteht aus der Metapher
- Nicht einen Vergleich, sondern eine Vielzahl von Einzelzügen, die jeweils übersetzt
werden müssen
- verwendeten Bilder sind künstlich und konstruiert - sie widersprechen alltäglicher
Erfahrung
- Inhalt ist nur Eingeweihten verständlich, die über einen „Schlüssel“ zum Verstehen
verfügen
- Allegorien sind esoterisch und damit exklusiv (Mt 13) -
Begriffserklärung: Beispielerzählung
- gibt es nur im Lukasevangelium (Barmherziger Samariter)
- Gleichnisse und Parabeln sind bildliche Gattungen
- hier fehlt diese charakteristische Spannung zwischen Bild- und Sachhälfte
- keine Übertragung von der Bild auf die Sachebene erforderlich
- Sachverhalt wird an einem konkreten Beispiel vorgeführt -
Begriffserklärung: Bildwort/Vergleich
- Grundform aller Gleichnisse (verschwimmt mit Metapher) – kurze Sprachform
- Aussage wird in einem Bild ausgedrückt (ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn)
- kommt in der Regel ohne Auslegung aus – wenn man den Kontext hat
- Vergleich geht darüber hinaus und verdeutlicht eine Aussage/gefordertes Verhalten
durch das "wie" (Schnell wie der Blitz; sie singt wie eine Nachtigall) -
Begriffserklärung: Gleichnis im engeren Sinne
- unterscheiden sich von Vergleichen und Bildworten durch die Ausführlichkeit der
Bildgestaltung
- schildern ein wiederkehrendes, typisches Geschehen (meist im Präsens)
- knüpfen oft an das Selbstverständliche an (Gleichnis vom Senfkorn; Sauerteig)
- kann auch eine längere Erzählung sein, die alltägliche, einsichtigen und verständlichen
Vorgang beschreibt (Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld)
- weist hin auf Dinge, die jeden Tag geschehen
- hat grundsätzlich gewinnenden und überzeugenden Charakter´ -
Begriffserklärung: Metapher
- ist im Prinzip die sehr kurze Grundform aller Gleichnisse
- benutzen wir häufig unbewusst
- Bsp. leeres Stroh dreschen, Baumkrone, rosarote Brille, Herz brechen
- gehen davon aus verstanden zu werden - leichter, eindeutiger und präziser als eine
detaillierte Erklärung
Warum man eine Metapher nutzt:
- weil für die gemeinte Sache kein eigenes Wort existiert (z.B. Stuhlbein)
- weil das existierende Wort oder die Sache als anstößig gilt oder negativ bewertet ist
und dann mit einen unverfänglicheren Ausdruck umschreiben wird (Von uns gehen)
- abstrakten Begriff veranschaulichen (Zahn der Zeit)
- weil die sachliche Eigenschaft, auf der die Ähnlichkeit beruht, hervorgehoben werden
soll (der Löwenhafter Mut von Leuten)
- einprägsamer, rätselhafter, in Literatur kunstvoll, um sich abzuheben -
Begriffserklärung: Parabel
- erzählen einen ungewöhnlichen Einzelfall und gegen den Konsens (meistens Aorist)
- fordern zu einer Stellungnahme auf
- wollen auf Sachebene eine Einstellungs- und Verhaltensveränderung bewirken
- Zweistufiger Verstehungsprozess: 1. Hörer soll zu einer Stellungnahme zum
Erzählungsinhalt veranlasst werden. 2. Soll zu Folgerungen, der eignen Situation
betreffend, gelangen (vgl. Nathans Parabel 2.Sam 12) -
Begriffserklärung: tertium comperationis/one-point-approach
- keine Allegorische Deutung, da Gleichnisse laut Jülicher und Jeremias ursprünglich
nicht allegorisch gemeint waren
- Jesu Gleichnisse zielen jeweils auf einen Aspekt hin
- es gibt nur einen Vergleichspunt zwischen Bild- und Sachhälfte und nicht viele, die
einzeln zu deuten sind
- muss dafür zurückfragen zu einer jesuanischen Urform
- Methode geht davon aus, dass jedes Gleichnis oder jede Erzählung im Wesentlichen eine zentrale Lehre oder Botschaft hat, die betont werden soll
- Bsp. Gleichnis vom Sämann (Mt 13,18-23)
- Allegorische Deutung (mahnender Charakter):
- auf dem Weg – Widersacher kommt und nimmt es weg
- auf felsigen Boden – hält keiner Bedrängnis statt
- unter Dornen – hat keine Auswirkungen
- Frucht – Ziel des Säemanns
- one-point-approach:
- Gott ist der, der segnet! -
Benennen sie die sieben Worte Jesu am Kreuz
Lk 23,34 "Vater, vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."
Lk 23,43 "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein."
Joh 19,26f. "Frau, siehe, das ist dein sohn! Siehe, das ist deine Mutter!"
Mt 27,46; Mk 15,34 "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Joh 19,28 "Mich dürstet"
Joh 19,30 "Es ist vollbracht."
Lk 23,46 "Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände." -
Das Johannesevangelium steht im Verdacht, antijudaistisch zu sein. Nennen sie Argumente pro und kontra.
Pro-Argumente (antijudaistische Tendenzen)
- Joh 8: ihr (Juden) seid von unten her, ich bin von oben her; Ich habe viel über euch zu reden und zu richten
- Joh 8,44: "Ihr habt den Teufel zum Vater" (eigentlich nur ans System gerichtet)
- aus Judas wird der Jude, der den Messias leugnet, geldgierig – Mosaiksteinchen für den Antisemitismus
- Johannes spricht pauschaler von Juden
- Juden häufig die Gegenspieler, die nötig sind um mit den Offenbarungsreden zu bringen
Contra-Argumente (nicht antijudaistisch)
- Joh 4,22: Jesus sagt, dass "das Heil kommt von den Juden"
- Jesu lehre basiert auf jüdische Traditionen und Schriften
- Kritik richtet sich oft gegen bestimmte religiöse Führer oder Gruppen und nicht gegen das gesamte Judentum
- universelle Bedeutung von Jesus für alle Menschen, nicht nur für Juden -
Gleichnisse in der Verkündigung Jesu
- Gleichnisse = jüdische Form der Verkündigung
- gewinnenden und offenbarenden Charakter
- zielen auf Akzeptanz und das Einverständis der Hörer
- Gleichnisse Jesu sind seine inhaltliche Darstellung des Reichs Gottes
- Das Reich Gottes wird erzählt, nicht definiert. - Jesus praktiziert narrative Theologie!
- zielen auf Entscheidung
- "translate symbols; beware of allegory": eine Allegorie verhüllt mehr, als sie offenbar
- Jesus nutzt diese narrativ- bildhafte Redeweise vor seinen Freunden, Öffentlichkeit und
vor Kritikern gleichermaßen -
Gliederung des Matthäusevangeliums
1-2 Vor- bzw. Kindheitsgeschichte
1 Stammbaum und Geburt
2 Weihnachtsgeschichte Teil 2
3-4 Auftakt
3 Johannes der Täufer
4 Versuchung Jesu und Beginn in Galiläa
5-9 Hauptteil
5-7 Bergpredigt: Jesus lehrt und predigt
8-9 Neun Wunder: Jesus heilt
10 Jüngerrede: Macht es mit mir - Jetzt Du (Aussendungsrede)
11 Täuferrede und Heilandsruf – Einladung
12 Streitgespräche
13 Gleichnisrede
14-15 Verschiedene Wundergeschichten
16-17 Petrusbekenntnis und Verklärung
18 Gemeinderede
19-20 Verschiedenes auf dem Weg (Judäa)
21-22 Einzug in Jerusalem; Tempelreinigung; Gleichnisse – Auftagt zur Passion
23 Weherufe gegen die Pharisäer
24-25 Endzeitrede
26 Passion Teil 1 – Salbung bis Verleugnung
27 Passion Teil 2 – Pilatus bis Grablegung
28 Auferstehung und Missionsbefehl -
Grobgliederung - Wie ist das Matthäusevangelium aufgebaut?
Komposition durch Reden
5-7: Bergpredigt
10: Jüngerrede
13: Gleichnisrede
18: Gemeinderede
24f.: Endzeitrede -
Johannes 19,26f.LUT
(auswendig)
Wort am Kreuz
"Frau, siehe, das ist dein sohn! Siehe, das ist deine Mutter!" -
Johannes 19,28LUT
(auswendig)
Wort am Kreuz
"Mich dürstet" -
Johannes 19,30LUT
(auswendig)
Wort am Kreuz
"Es ist vollbracht." -
Kennzeichnen sie den Schwerpunkt der Eschatologie im Johannesevangelium mit Bibelstellen.
- grundsätzlich präsentische Eschatologie
- Johannes hat auch eine futurische Eschatologie
Joh 3,17-19 - Beziehung zu Christus ist ausschlaggebend
- Gericht entscheidet sich immer heute an deiner Beziehung zu Christus
- „Heute“ ist keine einmalige Geschichte – wiederholt sich immer
- man muss immer reagieren
- Bildebene: einerseits Danke, dass das Licht leuchtet, aber vielleicht ist das Licht auch unangenehm - viele wollen nicht, dass die Werke ans Licht kommen
Joh 5,22-24 - sofortige Realität des Ewigen Lebens
- der Vater richtet niemanden – das Gericht läuft über Jesus
- Gottesverehrung geht nur durch Christusverehrung
- Vers 25: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen." --> neu Definition von Leben und Tod!
- wer an Jesus glaubt hat ewiges Leben und nicht bekommt noch das ewige Leben
Joh 12,31-33 - Gericht
- jetzt ergeht das Gericht, jetzt wird der Anführer aus der Welt (der Durcheinanderbringer) hinausgeworfen
Joh 16,8-11 - wir brauchen keine Angst vor dem Gericht haben
- in der Abschiedsrede – im Parakletenwort
- Sünde im Johannesevangelium = Unglaube (nicht moralisches Fehlverhalten)
- keine Angst mehr vor dem Gericht
- Gericht trifft nur den Gegenspieler und der ist schon gerichtet -
Lukas 23,34LUT
(auswendig)
Wort am Kreuz:
Vater, vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." -
Lukas 23,43LUT
(auswendig)
Wort am Kreuz
"Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein." -
Lukas 23,46LUT
(auswendig)
Wort am Kreuz
"Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände." -
Matthäus 27,46; Markus 15,34LUT
(auswendig)
Wort am Kreuz
"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" -
Nenne das Petrusbekenntnis aus Matthäus und aus Johannes und nenne kurz den Zusammenhang.
**Matthäus 16,16**
"Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!"
- Simon Petrus als Fels der Gemeinde (Felsenwort)
- Vorher: Warnung vor dem Sauerteig der Pharisäer
- Nachher: Schlüsselamt – wird später allen Jüngern zugesprochen (demokratisiert) und dann erste Leidensankündigung
**Johannes 6,68f.**
"Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes."
- Jesus fragt die Jünger, ob sie auch weggehen wollen – ermöglicht durch diese Frage eine Freiheit zur eigenen Entscheidung
- die Freiheit die Jesus ihnen gibt, ermöglicht das Bekenntnis
- Vorher: nach der Brotrede wenden sich viele Jünger ab
- Nachher: Judasstelle und Angaben zu vor dem Laubhüttenfest -
Nennen sie die sieben Ich-Bin Worte des Johannesevangeliums mit Bibelstelle und Kontext
**Joh 6,35 "Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals Durst haben.“**
- Vorher: Menschen fragen Jesus nach einem Zeichen, um zu glauben, und erinnern sich an das Manna in der Wüste
- Nachher: Eigentlich ist alles für Erweckung vorbereitet, aber viele haben JEsus gesehen, aber nur wenige glauben. Jesus spricht über den Willen des Vaters, dass alle, die an ihn glauben, ewiges Leben haben.
**Joh 8,12 "Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben."**
- Vorher: Jesus und die Ehebrecherin "und sündige von nun an nicht mehr" - wir haben nicht die möglichkeit nicht zu sündigen.
- Nachher: schärfste Auseinandersetzung die Jesus mit den Juden führt - Jesus erklärt, wo er herkommt und seine Beziehung zum Vater.
**Joh 10,9 "Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden."**
- Vorher: Jesus sagt, dass er der Gute Hirte ist - wer zur Tür reingeht ist kein Dieb und die Schafe kennen den Hirten, aber den Dieb nicht (Bildwort).
- Nachher: christologische Deutung, dass Jesus der Hirte ist - Sendung des irdischen Jesu bezieht sich auf das Volk Israel --> Einheit, eine Herde, Zusage Jesu steht
**Joh 10,11 "Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe."**
- Vorher: Jesus erklärt seine Rolle als Tür für die Schafe (Ich-Bin Wort)
- Nachher: Verdichtung der Chrisologie - Jesus ist nciht Opfer der Mächtigen, sondern er gibt aktiv sein Leben
**Joh 11.25 "Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; 26 und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben."**
- Vorher: Dialog mit Martha - Martha sagt Jesus, dass Lazarus gestorben - auch Vorwurf: wenn du hier gewesen wärest, wäre er nicht gestorben...
- Nachher: vollgültiges christologisches Bekenntnis von Martha – schon vor der eigentlichen Auferweckung des Lazarus - Martha ist zum Glauben gekommen und glaubt, dass Jesus der Maßstab ist
**Joh 14,6 "Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."**
- Vorher: Ankündigung der Verleugnung mit der Betonung des wahren menschlichen Leidens Jesu (wahrer Mensch und wahrer Gott) - im Hause Gottes sind viele Wohnungen
- Nachher: Wer Jesus erkannt hat, der hat auch den Vater erkannt - Jesu Einheit mit dem Vater
**Joh 15,5 "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun."**
- Vorher: Jesus spricht darüber, dass Gott ganzheitliches Heil gibt, wir aber vom letzten Friedn noch entfernt sind V.1: Einleitung zum Ich-Bin Wort
- Nachher: "Bleiben" als Auftrag und "Frucht" als Folge und Gerichtsdrohung un V.6 -
Nennen sie zu jedem Kapitel der Bergpredigt je einen Lernvers und eine makante Geschichte.
Bergpredigt = Mt 5-7
Mt 5,1-12: Seligpreisungen
Mt 6,9-13: Vater Unser
Mt 7,24-27: Gleichnis vom Hausbau
Mt 5,16: "So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen."
Mt 6, 9-13: "Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen."
Mt 6,33: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen."
Mt 7,7: "Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan." -
Was fällt dir zum Verstockungsauftrag ein?
- Jesaja 6
- dient als Deutungsschlüssel, um zu erklären, warum viele Menschen die Botschaft Jesu
nicht verstehen
- zeigt, dass die Gleichnisse nicht nur zur Ermutigung, sondern auch zur Verhüllung der
Wahrheit sind
- dient als Grundlage für die Parabeltheorie bei Matthäus -
Was ist die Intention der Gleichnisse im Matthäusevangelium?
- „Scheidung zwischen dem nicht verstehenden Volk & den Jüngern, die Jesu Belehrung empfangen“ werden mit Gleichnissen erklärt
- tradierte Himmelreichgleichnisse - Himmelreich ist für ihn primär eine zukünftige
Sache: daher fast immer eschatologische Gleichnisse
- fünf von ihnen Enden mit Heulen und Zähneklappern
- Gericht bekommt eine prominente Stellung -
Was ist die sogenannte Parabel Theorie? Warum ist sie so umstritten?
- Parabeltheorie bezieht sich ursprünglich auf das Markusevangelium
- Parallelstellen werden als Übernahme der markinischen Tradition gedeutet
- Parabeltheorie im Matthäusevangelium deutet darauf hin, dass die Gleichnisse Jesu
ursprünglich als einladende Botschaften gedacht waren, aber aufgrund der Ablehnung Jesu durch das Judentum in der frühen Kirche als verhüllende Spezialunterweisung für die Jünger und die Gemeinde interpretiert wurden
- die Theorie ist umstritten, weil es unterschiedliche Ansichten darüber gibt, wie Parabeln interpretiert werden sollten
- einige glauben, dass die Parabeln eine indirekte Mitteilung der biblischen Botschaft darstellen, die ausgelegt werden muss, während andere der Meinung sind, dass die Parabeln absichtlich rätselhaft sind, um bestimmte Gruppen auszuschließen -
Was ist die struktur einer klassischen Wundergeschichte?
Exposition
- Mt 15/20: Frau litt/zwei Blinde
- Joh 5: 2-6a
Bitte um Heilung
- Mt 15/20: Herr, hilf mir/uns
- Joh 5: fehlt! Stattessen: Frage Jesus an ihn!! (V.6b)
Widerstand
- Mt 15/20: Er tat so, als merkt er nichts /Das Volk wehrt ihnen
- Joh 5: vllt. Erzählung der frustrierenden Leidensgeschichte (V.7)
Beharrung/Dranbleiben
- Mt 15/20: Sie aber bat(en) ihn weiter
- Joh 5: fehlt
Heilung
- Mt 15/20: Berührung oder Wort – oft mit Anerkennung des Glaubens
- Joh 5: klassischer Befehl: Steh auf – Totenauferwecker! (V.8)
Wunderfeststellung
- Mt 15/20: Und sie standen auf…/und sogleich war sie geheilt
- Joh 5: Hier auch! Der Befehl wirkt. (V.9a)
Chorschluss
- (z.B. Da staunte das ganze Volk
- Joh 5: fehlt hier auch – aber Überleitung (V.9b) -
Was kennzeichnet die Weihnachtsgeschichite im Matthäusevangelium im Vergleich zum Lukasevangelium?None
Matthäus:
- Erfüllungszitat Immanuel
- Betonung der Davidsohnschaft
- Herausstellen der Gottessohnschaft
- Die Soteriologische Bedeutung
- Das Mit-Sein Gottes
- Josef als "Hauptperson" und nicht Maria
- Engel kommt zu Josef, nachdem dieser Überlegte Maria zu verlassen zu ihrem Schutz
- Die Geburt Jesu und die Weisen aus dem Morgenland
- Die Flucht nach Ägypten und der Kindermord in Bethlehem
- Rückkehr aus Ägypten
Lukas:
- Marias Gottesnähe wird thematisiert
- Engel kommt zu Maria
- Verkündigung an Zacharias und Elisabeth
- Verkündigung an Maria
- Marias Besuch bei Elisabeth
- Die Geburt Joh des Täufers
- Die Geburt Jesu
- Hirten
- Darstellung im Tempel
- Die Rückkehr nach Nazareth und die Kindheit Jesu -
Was können sie zu Osterüberlieferung im Johannesevangelium sagen?/ Was kennzeichnet den johanneischen Passionsbericht?
- Auferweckung des Lazarus als spoiler auf Ostern hin
- Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten fallen auf einen Tag
- Souveränität Jesu im Passionsgeschehen
- Jesus hat die Kontrolle über sein Schicksal und geht freiwillig in den Tod
- viel Sondergut
- geht weniger um das Leiden Jesu als bei den Synoptikern
- geht dafür mehr um die Verherrlichung und die Souveränität Jesu
- Pilatus spielt eine größere Rolle
- Jesus ist der Regisseur
- markante Stellen
- Joh 19,5 "Da kam Jesus heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch!" --> Ecce homo
- Joh 19,30 "Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied."
- Jesus stirbt einen Tag vor dem Passahfest --> Deutung: Jesus stirbt den Sühnetod des Passahlammes!
Auferstehung Jesu
- Joh 20
- Maria Magdalena entdeckt das leere Grab und berichtet den Jüngern von der Auferstehung.
- Dies geschieht früh am Morgen des ersten Tages der Woche.
Begegnungen nach der Auferstehung
- Erscheinung vor Maria Magdalena:
- Jesus erscheint zuerst Maria Magdalena Joh 20,11-18
- Er nennt sie beim Namen und beauftragt sie, den Jüngern zu sagen, dass er auferstanden ist.
- Erscheinung vor den Jüngern:
- Joh 20,19-23: Jesus erscheint am Abend des gleichen Tages den Jüngern, die sich aus Angst vor den Juden in einem Raum versammelt haben. Er spricht Frieden zu ihnen und zeigt ihnen seine Wunden als Beweis seiner Auferstehung.
- Der ungläubige Thomas:
- In Joh 20,24-29 wird die Geschichte von Thomas erzählt, der nicht an die Auferstehung glaubt, bis er selbst die Wunden Jesu sieht. -
Was sind die Unterschiede zwischen „konventionalisierten“ und „kühnen“ Metaphern in den Gleichnissen?
"konventionalisierte" Metapher
- verwenden vertraute Bilder, die oft aus dem AT bekannt sind
- Bsp. Same, Ernte, Weinberg
- oft in der Allegorischen Deutung
"kühne Matapher"
- bringen unerwartete Wendungen oder Deutungen
- sind überraschend und herausfordernt
- z.Z. des Matthäus sind sie bekannte Metaphern geworden, die
nicht mehr überraschen oder verfremden können - weniger präsent, da sie bereits
bekannt geworden sind -
Was sind Inhalte bzw. Schwerpunkte der Gemeinderede im Matthäusevangelium?
Mt 18,1-35
**Demut und Größe im Reich Gottes (1-5)**
- Jesus nimmmt ein Kind (In der gesellschaftlichen Ordnung ganz unten) als Beispiel
fürs Himmelreich
- Rangsteit der Jünger (Frage nach der Größe - Jesus antwortet mit Klein)
**Warnung vor Verführung (7-10)**
**Das verlorene Schaf - Gleichnis (12-14)**
- Leidenschaft für jeden einzelnen Verlorenen (Masse ist "egal")
**Anweisungen für die Gemeinde (18-20)**
- Mt 18,20: "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich
mitten unter ihnen."
**Vergebung (21-22)**
- 70x7 oder 77Mal
**Der Schalksknecht (unbarmherzige Knecht) - von der Vergebung (23-35)**
- Himmelreichsgleichnis
- Vergebungsbereitschaft ist wichtig!! – erfahrene Vergebung ist lebensverändert
- erst Gnade, aber dann folgen auch Taten
- Mt 18,27: " Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei und die Schuld erließ er ihm auch." -- kühne Metapher -
Was sind Inklusionen?
- auffällige Dopplungen eines Verses oder eines Themas durch die ein größerer Textzusammenhang eingeklammert wird
- Immanuel-Klammer: - „Siehe eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben“ Mt 1,23 – (übersetzt: Gott mit uns) --> „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ Mt 28,20
- bsp. Mt 4,23 und Mt 9,35 – dazwischen lehrt und predigt Jesus und tut Wunder und heilt -
Was sind Reflexionszitate?
- typisch für Matthäus - Jesus ist der Messias des Alten Testaments!
- z.B. „Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: […]“ Mt 1,22
- besonders häufig in den ersten Kapiteln des Evangeliums -
Was steht möglichst wörtlich im griechischen oder deutschen in Mt 28,18b-20?
"Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
„Εδόθη μοι πάσα ἐξουσία ἐν οὐρανῷ καὶ ἐπὶ γῆς. Πορευθέντες οὖν μαθητεύσατε πάντα τὰ ἔθνη, βαπτίζοντες αὐτοὺς εἰς τὸ ὄνομα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύματος, διδάσκοντες αὐτοὺς τηρεῖν πάντα ὅσα ἐνετειλάμην ὑμῖν. καὶ ἰδοὺ ἐγὼ μεθ' ὑμῶν εἰμι πάσας τὰς ἡμέρας ἕως τῆς συντελείας τοῦ αἰῶνος.“ -
Was weißt du über die Ostergeschichte im Matthäusevangelium?
- nur ein (recht kurzes) Auferstehungs- oder Osterkapitel
- Gliederung in vier Unterabschnitte
- Mt 28,1-8: die Frauen, der Engel und das leere Grab (Jerusalem)
- "Siehe ich habe es euch gesagt" - Bestätigungsformel
- Erschüttern als Reaktion auf Theophanie
- Furcht und Freude müssen keine Gegensätze sein
- Mt 28,9-10: die Frauen und der auferstandende Jesus (Jerusalem)
- wirkt so, als wäre nie etwas passiert
- Frauen begegnen Jesus auf dem Weg, der ihnen einen Auftrag erteilt
- Mt 28,11-15: die Wächter, die Hohepriester und die Grabraublegende
- Grabraublegende von den Juden selbst initiiert
- Mt 28,16-20: die Begegnung der 11 Jünger mit Jesus in Galiläa (in Galiläa)
- Missionsbefehl
- Anbetung und Zweifel schließen sich nicht aus
- Zweifel und Sendung schließen sich nicht aus
- Vollmacht wird nicht den Jüngern gegeben, sondern Jesus, der dann sendet
- „Ich, ich bin mit euch“ Immanuelklammer
- Christus Präsens – heute und hier da und handelt (18,20 und 28,20 parallel) -
Was wissen sie über den Jünger den Jesus lieb hatte aus dem Johannesevangelium?
- es gibt sechs Bibelstellen, die über einen Jünger sprechen, den Jesus sehr lieb hatte
- Mt 13; 19; 20; 3x 21
**Was kann man über den Lieblingsjünger sagen?**
- kein Name
- immer etwas Näher dran
- schneller in der Erkenntnis, sowohl in Kap 20, als auch 21
- fast immer mit Petrus in Verbindung
- steht in einer (Konkurrenz-) Beziehung zu Petrus - (immer ein Stückchen näher dran als Petrus)
- muss zu den 7 Jüngern gehören die 21,2 genannt werden, sind aber auch nur 3 bzw. 5 genannt
- Garant für johanneische Tradition (er hat das aufgeschrieben)
- Identität unbekannt – man weiß es nicht genau
Überlegungen wer es sein könnte:
**Johannes der Zebedaide**
- war im vierer Kreis um Jesus
- jüngster im Zwölferkreis – Argument der Apostolizität
**Presbyter Johannes**
- frühe Zuschreibung in der Kirchengeschichte
**Lazarus**
- emotionale Bindung
- Jesus weint am Grab
- hat ihn lieb
- Maria und Martha schicken Boten der sagt, der den du lieb hast ist krank
- später nicht genannt um den Kreis der 12 nicht zu sprengen
- (Lazarus wurde in Kapitel 11 auferweckt und der Lieblingsjünger taucht erst in Kapitel 13 auf)
**Andreas**
- Bruder von Petrus
- Konkurrenz ist immer dabei und trotzdem Akzeptanz und Nähe
- ist der Erstberufene Jünger (könnte aber auch der Namenlos sein)
**typologische/ideale Gestalt**
- These von Bultmann und Wilkens - idealer Repräsentant durch alle Zeiten: Du und ich, wir sind die JüngerInnen die Jesus besonders lieb hatte. Wir können auch beim Kreuz dabei sein. Wir kommen von Ostern her. Wir wissen auch schon vorher, dass er der Christus ist.
Kernproblem: Darf Jesus einen Lieblingsjünger haben?
- Darf Jesus Unterschiede machen?
- Kann Anfechtung sein -
Was wissen sie über Sakramente im Johannesevangelium?
- spielen fast keine Rolle
- nicht so explizit behandelt wie in den synoptischen Evangelien
Taufe
- Tauftheologie könnte man in Kapitel 3 erkennen
- Jesus spricht mit Nikodemus über die Notwendigkeit der „Wiedergeburt aus Wasser und Geist“
- zur Taufe mit Wasser gehört auch die Taufe mit dem Geist
- Taufe als übergeordnetet Heilsgeschehen
Abendmahl
- Joh 6: Brotrede wird zur Fleischrede - könnte als Abendmahlstheologie bezeichnet werde
- Joh 6: Speisung der 5000 als Symbol
Fußwaschung
- könnte nach lutherischer Definition auch ein Sakrament sein
- hat aber mehr die Funktion einer rituellen Reinigung
- Joh 13: Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße - Dienst und Demut -
Welche Begriffe fallen dir zum Thema Gleichnisse ein?None
- kühne Metapher
- konventionalisierte Metapher
- Metapher
- Allegorie
- Parabel
- Bildwort
- Vergleich
- Gleichnis
- Beispielerzählung
- Allegorese
- tertium comparationis
- Parabeltheorie -
Welche Dynamik entwickelt die Judasdarstellung im NT? Woran wird das deutlich?
**Der Verrat des Judas**
- Missverständnis Prinzip
- Judas halb Instrument Jesu und des Heilsplans und halb des Teufels
- Judas Evangelium scheint von Evangelium zu Evangelium anzuwachsen
- Mk berichtet noch sachlich neutral --> Mt berichtet vor allem auch das ENde, indem Judas Reue zeigt und sich umbringt --> Lk spricht davon, dass der Satan in ihm ist --> Joh dämonisiert Judas
Mk 14
- Verrat Teil 1 nach der Salbung in Bethanien – dort Ärgern sich einige (V.4)
- Ankündigung des Verrats vor dem Abendmahl (Bin ich es? – alle haben es sich zugetraut)
- Verrat Teil 2 nach der Gethsemane Parikope
- Keine Deutung obwohl sie sich anbieten würden
- Kein Bericht vom Ende des Judas
Mt 26f.
- Verrat Teil 1 wie bei Markus – hier ärgern sich die Jünger
- Ärger über Geldverschwendung
- Ankündigung des Verrats wie bei Mk – aber Judas fragt noch selber nach und erhält die Bestätigung „Du sagst es“ (V.25)
- Verrat Teil 2 wie bei Mk
- Bericht von der vergeblichen Reue und vom Selbstmord
Lk 22
- Verrat Teil 1 weil der Satan in ihn gefahren ist (V.3) – keine Salbung!
- Ankündigung in kürzerer Fassung als bei Mk/Mt nach dem Abendmahl
- Verrat Teil 2 ähnlich wie bei Mk/Mt
- Apg 1: Bericht vom Ende des Judas (Bericht durch Petrus) – deutlicher Kontrast zu Mt!
- Blutacker entweder weil Judas drauf gestorben ist, oder weil es von seinem Blutgeld gekauft worden ist
- Papias (Kirchenvater) – Frage: Wie ist Judas gestorben?
- Judas starb nicht durch Erhängen, sondern Judas wurde vor dem Erhängen heruntergeholt und ist dann später gestorben
- Harmonisiert beide Fassungen und weitet diese aus
Joh
- Joh 6: Vorherwissen des Verrates – einer ist ein Teufel
- Joh 12: bei der Salbung ärgert sich Judas, weil er ein Dieb ist
- Joh 13: beim Abendessen hatte der Teufel dem Judas ins Herz gegeben (V.2)
- Jesus kennt den Verräter (V.11)
- Ankündigung des Verrates
- Beim Bissen fährt der Satan in ihn (V.27)
- Aufforderung Jesu „Tue es bald“
- Judas geht in die Nacht (V.30)
- Joh 17: Judas ist der Sohn des Verderbens (V.12)
- Joh 18: eigentlicher Verrat – wie bei den Synptikern
Wirkungsgeschichte
- fatale Wirkungsgeschichte
- mit Judas (die Juden) hat man einen Sündenbock
- man kann davon ablenken, dass
- es unsere Schuld ist, die Jesus ans Kreuz bringt, wenn man von der Seite der Menschen Argumentiert
- es Gottes Selbsterniedrigung ist, die Jesus ans Kreuz bringt, wenn man von Gott her argumentieren will
- aus Judas wird der Jude, der ne Messias leugnet, geldgierig – Mosaikstein für den Antisemitismus
- Stichwort παραδιδοναι (Kommt nur bei Judas und bei Paulus vor)
Warum gibt es diese starke Judasdämonisierung in Johannes?
- Soll eine Abschreckung vom Verrat sein (Abschreckungspädagogik)
- Wir sollen Menschen nicht ans Messer liefern für einen geringen Vorteil -
Welche Funktion hat Johannes der Täufer?
**Matthäusevangelium**
- will Jesus nicht taufen
- Johannes Ankünkündigung soll Jesu Gottessohnschaft legitimieren
- Jesus wird euch mit Geist (= Vergebung, Annahme, Gnade) und Feuer (=Gericht über die Unbußfertigen) taufen
- Taufe des Johannes steht inhaltlich der sog. Proselytentaufe (rituelle Reinigung) nahe
- Gerade darin war sie eine Zumutung für die Juden, da sie diese mit den „schmutzigen“ Heiden auf eine Stufe stellte
- Jesus hört Umkehrpredigt Johannes des Täufers, vor seiner Taufe
- Mt 3,11 "Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen."
**Johannesevangelium**
- Johannes weiß, dass Jesus Gottes Sohn ist – diesen Durchblick gibt Gott ihm
- er macht klar, dass es um Jesus geht und nicht um ihn
- bezeugt Christus und verherrlicht ihn
- bereitet Jesus den Weg
- tauft mit Wasser als ein Zeichen der Buße und vorbereitung auf das Kommen des Messias
- ob Jesus sich überhaupt hat taufen lassen ist unklar (Geist auf Jesus ist klar)
- Joh 1,29 "Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt" -
Welche Reden gibt es im Matthäusevangelium. Wo stehen diese? Welche Inhaltlichen Schwerpunkte/Intentionen können sie den jeweiligen Reden zuordnen?
Komposition des Evangeliums durch Reden:
**Mt 5-7 Bergpredigt**
- wahrer Wille Gottes - Verhältnis zu Mitmenschen
- echte Frömmigkeit - Verhältnis zu Gott
- schlichtes Vertrauen - Verhältnis zu sich selbst
**Mt 10 Jüngerrede**
- Jesus gibt seinen zwölf Jüngern Anweisungen für ihre Mission
- Christus des Wortes und Christus der Tat
- irdischer Jesus konzentriert sich auf Israel - erst der auferstandene Jesus konzentriert sich auf die Welt
- Wanderradikalismus: weit verbreitet in Mt. – radikaler Lebensstil der Armut und „Schutzlosigkeit“
- V.20: hier ist die einzige Stelle, wo der Heilige Geist erwähnt wird als „Vaters Geist“ - ansonsten Christuspräsenz
- Einsatz fürs Himmelreich kostet! - Gerechtigkeit der Tat kann nur gelingen durch die Bindung an den vergebungsbereiten Gott
- gibt Parallelen zur Bergpredigt
- V.40: Verheißungswort – Schluss der Jüngerrede
**Mt 13 Gleichnisrede**
- Reich Gottes als Hauptthema (Eschatologie)
- Gleichnis 1 Sämann (3-9)
- Parabeltheorie (10-17): : Jesus predigt in Gleichnissen, weil er gar nicht will, dass die Menschen sich bekehren - Ermutigung, das Gott Wachstum schenkt
- Allegorische Deutung zu Gleichnis 1 (18-23)
- Gleichnis 2 Unkraut unter dem Weizen (24-30)
- Gleichnis 3 Senfkorn (31-32)
- Gleichnis 4 Sauerteig (33)
- 1. Fazit Parabeltheorie (34-35)
- Allegorische Deutung zu Gleichnis 2 (37-43)
- Gleichnis 5 Schatz im Acker (44)
- Gleichnis 6 Kaufmann und Perle (45-46)
- Gleichnis 7 Netz (47-48)
- Deutung Gleichnis 7 (49-50)
- Gleichnis 8 Über die Jünger (52)
**Mt 18 Gemeinderede**
- Kinderglaube nicht verurteilen
- jeder Einzelne (Verlorene) ist wichtig
- Frage nach der Größe - Jesus antwortet 6x mit "klein" - Rangstreit der Jünger
- Jesus hebt die Rache auf und schenkt radikale Vergebung
- erst die Gnade, dann die Tat
- der Schalksknecht (HImmelreichsgleichnis)
**Mt 24-25 Endzeitrede**
- 6x Menschensohn
- das Ende der Welt
- Anfang der Wehen - Hungersnöte - Flucht
- falsche Propheten und falscher Christus
- Himmel und Erde werden vergehen
- Heulen und Zähneklappern
- Seid bereit!
- Gleichnisse (kluge und törichte Jungfrauen, anvertraute Talente, Endgericht) -
Welche Rolle spielt der Heilige Geist im Johannesevangelium? (Paraklet)
- zentrale Rolle
- πνευμα kann übersetzt werden mit Wind, Geist, Atem
Joh 1 - Geist ist auf Jesus
Joh 3 - Tauftheologie - Fleisch vs. Geist
Joh 4 - Geist und Wahrheit
Joh 6 - Geist macht lebendig
Joh 15 - Geist = Tröster
Joh 16 - Geist öffnet Augen
**Parakleten in den Abschiedsreden (Joh 14-16)**
- Was bedeutet Paraklet? Tröster (Luth) Beistand (EÜ) - es geht um den Geist
- im profan griechischen = Anwalt
- Jesus kann nur an einem Ort wirken der Paraklet ist nicht an Zeit und Raum gebunden
- wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun
- Joh 14,17; 15,26; 16,13 - Geist der Wahrheit
- Joh 14,26 - Heiliger Geist
- Joh 14,16 - bei uns in Ewigkeit
- Joh 16,26 - Lehren und erinnern
- Joh 15,26 - Er gibt Zeugnis von Jesus
- Joh 16,14 - Er wird Jesus verherrlichen und verkündigen
- Joh 16,13 - Er leitet in Wahrheit
- Joh 14,16.26 - Der Vater schickt ich
- Joh 15,26; 16,7 - Jesus schickt ihn (filioque), geht vom Vater aus
- bisher war Jesus der Paraklet und nun schickt er einen anderen Parakleten
- Paraklet wird an Jesus erinnern
- christozentirisch sein – Jesus ist sein Thema -
Welche Rolle spielt der Heilige Geist im Matthäusevangelium?
Matthäusevangelium hat eine starke Christusfokossierung, deswegen braucht es den Heiligen Geist nicht - Christus Präsenz:
- Missionsbefahl („ICH bin bei euch“) - wenn Jesus da ist, braucht es den Heiligen Geist nicht – Christus Präsenz
- kein Konzept der Himmelfahrt
- ist nicht trinitarisch angelegt!
- in Situationen, wo ich mit meinem Latein am Ende bin (wo es drauf ankommt), wird der Heilige Geist durch dich reden
Empfängnis Jesu (Mt 1,18-20)
Taufe Jesu (Mt 3,16)
- Vision und Audition (er sah den Geist Gottes)
Führung und Leitung Jesu (Mt 4,1)
- Geist führ Jesus in die Wüste
Inspiration der Propheten und Jünger (Mt 10,20)
- Jünger werden durch den Geist des Vaters sprechen
Messionsbefehl (Mt 28,18-20)
- der Heilige Geist ist „repräsentativ“ dauerhaft bei uns – welchen Raum geben wir ihn -
Wie ist der Stammbaum im Matthäusevangelium aufgebaut? Worin besteht der Unterschied zum Stammbaum bei Lukas?
Mt 1,1-17
- Abgrenzung zwischen Vers 11 und 12
- Abstammung nicht auf Grund von Genen
- bezeugte Familienzugehörigkeit zum Hause Davids
- drei Frauen kommen namentlich vor und eine Frau nicht-namentlich
- alle Ausländer*innen
- Tamar: verkleidet sich als Hure
- Rahab/Rut: schwierige Geschichte
- deutet an, dass es über Israel hinaus geht – es muss nicht alles jüdisch sein
Auslegungsmöglichkeiten für die Frauen
- Frauen sind als Sünderinnen in den Stammbaum aufgenommen, damit an ihnen die Gnade Gottes sichtbar wird (moralisierende Abqualifizierung)
- Eine göttliche Irregularität in Gottes Heilsplan – Gott geht manchmal unerwartete Wege – Gott schreibt auch auf krummen Linien Gerade
- Alle vier Frauen sind nicht Jüdinnen – Universalistischer Unterton – Überschreitung der israelitischen „Grenzen“ wird durch diese Frauen schon angekündigt
- von Abraham bis David = 14 Glieder
- von David bis zur babylonischen Gefangenschaft = 14 Glieder
- von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus = 14 Glieder
- 40 Männernamen von Abraham bis Josef - um auf 42 zu kommen, muss man Jojachim doppelt zählen und Jesus ergänzen
- unterschiedliche Quellenlage von Lukas und Matthäus, da nur 17 Namen übereinstimmen
- Lukas: von Josef bis Abraham 56 Männernamen – geht weiter bis zu Gott hin
Hauptunterschiede zwischen den beiden Stammbäumen:
1. Reihenfolge:
- Mt: Beginnt bei Abraham und endet bei Jesus.
- Lukas: Beginnt bei Jesus und geht zurück bis Adam.
2. Ziel und Fokus:
- Mt: Betonung auf die königliche Linie von David und Abraham.
- Lukas: Betonung auf die universelle Abstammung Jesu, die bis Adam reicht. -
Wie kann man eine Grobgliederung des Johannesevangelium vornehmen?
1,1-18 Prolog
1,19-51 Der Täufer als Zeuge des Offenbarers – Jüngerberufungen
2,1-12,50 Die Offenbarung Jesu vor der Welt
13,1-17,26 Die Offenbarung Jesu vor den Seinen
18,1-20,29 Die Erhöhung und Verherrlichung des Offenbarers – Passion und Auferstehung
20,30f Der Zweck des Evangeliums
21,1-25 Nachtragskapitel der Redaktion
- gibt eine Zweiteilung
- vorher: streitet sich Jesus mit allen
- danach: wendet sich Jesus ausschließlich den Jüngern zu -
Wie lauter der Wochenspruch dieser Woche (der Woche der Klausur)?
"Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele." Mt 20,28
-
Wie und wo ist von Mission im Johannesevangelium die Rede?
**Kapitel 4 ist DAS Missionskapitel im Johannesevangelium!**
- Frau am Jakobsbrunnen
- Jesus Logion über Ernte
- Jesus und die samaritanische Stadt - erster Missionserfolg
- Hauptmann von Kapernaum
**Sendung Jesu**
- Joh 3,16: : „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“
- universeller Charakter der Mission Jesu
**Philippus und Andreas als Evangelisten**
- Joh 12,20-50: Mission der Griechen
**Sendung der Jünger**
- nach der Auferstehung Jesu - Joh 20,21: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
- Johanneische Missionsauftrag
- danach Heiliger Geist als Begleiter und übergabe des Schlüsselamts Sünden zu vergeben -
Wie und wo ist von Mission im Matthäusevangelium die Rede?
- zentrale Rolle
- besonders in der Aussendungsrede in Mt 10,5-42 (Jesus sendet seine Jünger aus)
- Schlüsselstelle ist der Missionsbefehl in Mt 28,18-20 - wo Jesus seine Jünger beauftragt, alle Völker zu Jüngern zu machen -
Wo finden sich Versuchungsgeschichten bei Matthäus und Johannes?
**Matthäus 4,1-11**
- alle Versuchungen weist Jesus mit einem Schriftwort zurück
- bei der dritten Versuchung lässt der Satan die Maske fallen – in den ersten beiden tut er noch so, als wolle er gar nichts Böses – hier sagt er deutlich was er will
- es geht um Brot (Dtn 8,3) Bewahrung (Dtn 6,16) und Weltherrschaft (Dtn 6,13)
- die drei Versuchungen haben parallelen zu: 1. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ 2. „Führe uns nicht in Versuchung“ 3. „Dein Reich komme“
**Johannes**
- keine konkrete Versuchungsgeschichte von Jesus
- Johannesevangelium legt den Schwerpunkt eher auf Zeichen und Wunder
- stellt mehrfach dar, wie Jesus in Situationen gerät, in denen er sich menschlicher Erwartungen oder Machtansprüchen verweigert
- z.B. Volksmenge will Jesus zum König machen (Joh 6,14f.) aber Jesus zieht sich zurück
- z.B. Jesu Ablehnung durch seine Brüder (Joh 7,1-10) -
Worin besteht der Unterschied zwischen der Tempelreinigung im Johannesevangelium im Vergleich zum Matthäusevangelium?
Matthäus (Mt 21,12-17):
- Auftakt der Passion (nach dem Einzug in Jerusalem)
- legt sich als erste Handlung mit dem Establishment des Tempels an
- Jesu verbreitet "Chaos"
- Jesus zitiert aus den Propheten: „Mein Haus soll ein Bethaus sein; ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.“
Johannes (Joh 2):
- findet zu Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu statt (kurz nach der Hochzeit zu Kana)
- Jesus sagt: „Macht das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhaus!“ -
Wo und Wie kommen im Matthäusevangelium die Heiden in den Blick?
- Frauen im Stammbaum waren Heiden (Mt 1)
- Weisen aus dem Morgenland (Mt 2)
- Hauptmann von Kapernaum (Mt 8)
- Heilungen von Ausländern (Mt 15; 24,15)
- Missionsbefehl (Mt 28) -
δικαιοσυνη im Matthäusevangelium
Mt 3,15: Bei Jesu Taufe geschieht Gerechtigkeit da, wo Jesus sich mit den Sündern solidarisiert
Mt 5,6: und Mt 5,10: in den Seligpreisungen
Mt 5,20: Auftakt zum Neuen Leben (Antithesen)
Mt 6,1: Auftakt zur Neuen Gerechtigkeit
Mt 6,33: Abschluss der neuen Gerechtigkeit
Mt 21,32: Rückblick Johannes des Täufers
- Seligpreisungen (Mt 5)
- Erfüllung des Gesetzes (Mt 5)
- Acht haben auf Gerechtigkeit (Mt 6)
- Suche nach dem Reich Gottes (Mt 6,33)
- Der Schalksknecht (Mt 18)
- Gleichnis von Arbeitern im Weinberg (Mt 20)
„Die neue Gerechtigkeit ist eine Gerechtigkeit der Tat, die nur in Bindung an den Herrn und in der Kraft seiner Vergebung gelingen kann, da aber gelingen soll!“ – Luz -
σημεῖov im Johannesevangelium
- Σημειον ist eher mit "Zeichen", nicht mit "Wunder" zu übersetzen - es geht nicht um die Magie, sondern um das Symbol
- Mit den Wundern hat Jesus eine Grenze überschritten führt auch zur Kreuzigung dazu
- Zeichen spielen für Glauben/Unglauben des Volkes eine große Rolle. Auch für die Offenbarung Christi und letztlich seinen Tod
- fast nur in der Offenbarung vor der Welt - vor den Seinen braucht er keine Zeichen tun
- Vermutung das es eine σημειον-Quelle gab
**Joh 2,11 - Hochzeit zu Kana**
Joh 2,18 - nach der Tempelautreibung
Joh 2,23 - beim ersten Passa
Joh 3,2 - Nikodemus
**Joh 4,54 - Heilung des Sohnes des Hauptmanns**
**Joh 5 - der Gelähmte am Teich Bethesda**
**Joh 6,2 - vor der Speisung der 5000**
Joh 6,14 - nach der Speisung
Joh 6,26 - vor der Brotrede
Joh 7,31 - Streit im Volk
**Joh 9,16** - nach der **Blindenheilung**
Joh 10,41- Streitgespräch am Tempelweihfest
**Joh 11 - Auferweckung des Lazarus**
Joh 11,47 - Tötungsbeschluss nach der Auferweckung des Lazarus
Joh 12,18 - Einzug nach Jerusalem Bezug Lazarus
Joh 20,30 - „Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern“
- drei Heilungen
- zwei Naturwunder
- eine Totenauferweckung
- Wunder steigern sich in ihrem Verlauf
- Zeichen sind in der historischen Situation kaum zielführend – hinterlassen keinen bleibenden Glauben
- für uns durch Kreuz und Auferstehung zu verstehen